Melanie Blanke, Inge Howe und Christian Vogelsang mit Anna Lisa und André Eingeladen von den SPD Ortsvereinen Bad Oeynhausen (alt), Babbenhausen-Oberbecksen, Lohe und Rehme stellte sich die SPD Kandidatin Inge Howe in einem Kamingespräch den kritischen Fragen von Melanie Blanke und Christian Vogelsang, beide OV Lohe. 40 Zuhörer waren dazu in den kleinen Saal des Bürgerhauses am Montag, dem 10. April 2010 um 19.00 Uhr gekommen. Sichtlich gerührt, noch sehr unter dem damals Erlebten, hatte Inge Howe auf Frage zu ihrer Arbeit als Vorsitzende des Petitionsausschusses NRW erzählt:
"Ein Polizist, der während eines Einsatzes eine Schussverletzung erlitt, wurde durch eine Bluttransfusion im Krankenhaus mit dem Aidsvirus infiziert. Seine Frau pflegte ihren Mann bis zu seinem Tode und infizierte sich dabei selbst mit diesem Virus. Sie musste dann noch als weiteren Schicksalsschlag hinnehmen, dass eins ihrer Kinder den Tod des Vaters und die Krankheit der Mutter nicht überwand und sich das Leben nahm. Diese Frau und Mutter von drei weiteren Kinder versuchte lange vergebens eine Arbeitsstelle zu finden, was ihr aber aufgrund der Krankheit nicht gelang. Durch den Einsatz des Petitionausschusses konnte dann schließlich ein Arbeitsplatz in der Verwaltung einer Stadt angeboten werden."
Weitere Fragen aus dem politischen Alltag und dem Programm einer angestrebten Regierungs-verantwortung beantwortete sie knapp und verständlich für die Zuhörer mit Kompetenz. Überrascht wurde Inge Howe dann aber doch, als Anna Lisa Steinmeier und André Hücker, Mitglieder der Jusos Minden-Lübbecke, mit verbundenem Kopf den Saal betraten.
Das war das Stichwort für die Frage, was bedeutet die von der schwarz/gelben Bundesregierung geforderte "Kopfpauschale" und welche Alternative sieht dazu die SPD? Als wenn Inge Howe nur auf diese Frage gewartet hätte, man merkte , dazu Stellung zu beziehen war war nicht nur Pflicht, das Thema ging sie emotional an.
Dazu erklärte Sie, Kopfpauschale in ein Bruch mit dem Solidarprinzip, ist ein Schritt in die Drei-Klassen-Medizin, sie ist unbezahlbar. Ein sozialer Ausgleich, der 40 % der Bürger zu "Bittstellern" beim Staat machen würde, müsste mit 35 Milliarden Steuergelder ausgeglichen werden.
Die SPD hält darum an der solidarischen Krankenversicherung fest, Gesunde stehen für Kranke, Starke für Schwache. Darum steht sie für die Forderung nach einer "Bürgerversicherung", wo alle nach der Höhe ihres Gesamteinkommens zur Finanzierung des Gesundheitswesens herangezogen werden. Gleichzeitig soll es bei der paritätischen Finanzierung, wo Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen in die Krankenversicherung einzahlen, bleiben.
Die anschließende Diskussion zu den vorgetragenen Sachthemen ist bis zum Abschluss der Veranstaltung um 20.40 Uhr lebhaft von den Gästen geführt worden.
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Fotos vom Kamingespräch mit Inge Howe in Rehme