SPD Bad Oeynhausen

Gemeinsam für Bad Oeynhausen

»Man sieht den Feind nicht«

Veröffentlicht am 02.07.2013 in Ortsverein

Bundeswehr-Hauptmann Lars Brinker berichtet auf der Lohe von seinen Erlebnissen in Afghanistan

Bad Oeynhausen-Lohe (WB). In Afghanistan herrscht Krieg. Taliban, Warlords und Drogenbarone kämpfen um die Vorherrschaft. Die Nato versucht, Ordnung in das Chaos zu bringen. Die Bundeswehr ist mittendrin. Hauptmann Lars Brinker hat im Bürgersaal Lohe von seinen Einsätzen berichtet. Eingeladen worden war der 40-Jährige vom SPD-Ortsverein Lohe zu der Veranstaltung.

Von Frank Dominik Lemke 

In dem Binnenstaat Südasiens ist es heiß. Im Sommer erreichen die Temperaturen bis zu 52 Grad im Schatten. In der kargen Landschaft liegt der Geruch von verbranntem Koks in der Luft. Der Wind schmeckt nach knirschendem Sand. Lars Brinker war viermal im Norden des Landes, insgesamt 385 Tage. Der wichtigste Stützpunkt der Bundeswehr liegt in Mazar-i Scharif, der drittgrößten Stadt Afghanistans an den letzten Ausläufern des Himalayas.

»In den vergangenen sechs Jahren hat sich Mazar-i Sharif gewaltig verändert. Straßen wurden gebaut. Die Afghanen haben Fahrräder und Motorräder. Inzwischen soll eine Ampelanlage den Verkehr regeln. Niemand hält sich daran, aber sie funktioniert«, sagt Lars Brinker. Der Hauptmann hat von 2007 bis 2012 den Kampfmittelbeseitigungszug in Mazar-i Sharif kommandiert. Sein Team hatte die Aufgabe, sowohl Sprengsätze der Taliban als auch Minen und alte Munition aus der Zeit des sowjetischen Krieges zu beseitigen. Die Bundeswehr versuche, im Land für Sicherheit zu sorgen – was eine schwierige Sache sei. »Nehmen Sie beispielsweise die afghanischen Polizisten. Vormittags tun die ihren Dienst. Nachmittags knöpfen sie den Bauern den größten Teil ihrer Markteinkünfte auf dem Weg nach Hause ab«, schildert Lars Brinker und fügt etwas lakonisch hinzu: »Das Umlagesystem ist dort anders, als wir es von unseren Steuern kennen.«

Unsicherheit beherrsche das Land. Die Afghanen wüssten nicht, wie es weiter gehe. Alles sei in den nächsten 20 Jahren möglich: weiteres Chaos, Krieg, aber vielleicht könnte sich auch eine Fraktion in Afghanistan durchsetzen, vielleicht einer der Drogenbarone. Das wiederum könnte für Stabilität sorgen. Mit Bildern und Landkarten erklärt Lars Brinker den 25 Besuchern die Probleme des Landes. 1893 legten die Briten und Russen die Grenzen Afghanistans nach ihren Vorstellungen fest und zogen diese mitten durch das Siedlungsgebiet des größten Volkes in der Region, den Paschtunen. Die machen der Nato am meisten Schwierigkeiten, vor allem den amerikanischen Truppen im Süden des Landes.

Im Norden hingegen sei es verhältnismäßig ruhig. Den Deutschen gegenüber seien die Afghanen verhältnismäßig aufgeschlossen, wenn auch reserviert. »Was aber kein Wunder ist. Die Nato ist in deren Land gekommen und hat es besetzt. Es herrscht Krieg, auch wenn es eine Form des Krieges ist, die wir nicht aus den Geschichtsbüchern kennen. Man sieht den Feind nicht. Tagsüber ist er auf dem Markt dein Freund, nachts bombardiert er dich als Feind«, berichtet Lars Brinker. Auf die Frage, ob die Bundeswehr aus Deutschland etwas erreicht habe, stellt der 40-Jährige eine Gegenfrage: »Haben wir etwas gewollt? Ideale wie Demokratie und Frauenrechte sind ja eine schöne Sache, doch ich vermisse ein Konzept. Man kann einem anderen Land nicht einfach eins zu eins die eigenen Werte und Vorstellungen überstülpen.«

Die Besucher seines Vortrages hören gespannt zu und stellen viele Fragen. Im vergangenen Jahr war Lars Brinkers letzter Einsatz in Afghanistan. In Zukunft plant der zweifache Vater, seinen Dienst in Koblenz zu absolvieren, am Hauptsitz des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.

Quelle: WB vom 02.07.2013

 

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