Am vergangenen Donnerstag sprach Stefan Schwartze MdB in seiner Funktion als stellvertretender Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion des Familienausschusses im Plenum des Bundestages. Zur Aufnahme der Rede gelangen Sie über folgende Verlinkung.
In seiner Rede (ab Minute 33) machte sich Stefan Schwartze MdB für die Anliegen der Alleinerziehenden in Deutschland stark.
Zurzeit leben in Nordrhein-Westfalen 487.000 Kinder in Einelternfamilien. Von den 8,1 Millionen in Deutschland lebenden Familien sind aktuell 20 Prozent Einelternfamilien. In neun von zehn Familien sind es Frauen, die die alleinige Verantwortung für ihre Kinder übernehmen.
„Diese Lebensrealität muss sich endlich in der Organisation des Arbeitslebens wiederspiegeln“, so Schwartze. Es gehe dabei nicht nur um mehr Zeit für Familienbetreuung sondern um einen ganzheitlichen kulturellen Wandel in der Gesellschaft. Denn eine modern gestaltete Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei nicht kompatibel mit überkommenen Rollenbildern – vor allem in der Arbeitswelt. Hierbei gehe es seitens der Wirtschaft um mehr, als einfach aus einer Vollzeitstelle zwei Teilzeitstellen zu machen.
Auch die Wirtschaft hat ein Interesse daran, Alleinerziehende stärker mitzudenken und ganzheitlich in die Betriebe zu integrieren. „79 Prozent der Alleinerziehenden verfügen über einen mittleren oder hohen Bildungsabschluss. Wir brauchen diese Fachkräfte,“ machte Schwartze im Namen seiner Fraktion im Plenum deutlich.
Stefan Schwartze sieht Alleinerziehende als Heldinnen und Helden des Alltags. Das, was in den traditionellen Familien im Team gemeistert wird, schaffen diese Frauen und Männer alleinverantwortlich. Um diesen Familien die verdiente Anerkennung auszudrücken, wurden im Koalitionsvertrag 2013 konkrete finanzielle Entlastungen für Alleinerziehende vereinbart. Den konkreten Gesetzesentwurf eines steuerlichen Entlastungsbetrages verhandeln das SPD-geführte Bundesministerium für Frauen, Familien, Senioren und Jugend derzeit mit dem CDU-geführten Bundesministerium für Finanzen. Über den Stand der Verhandlungen wird Stefan Schwartze weiter informieren.
Grundsätzlich gilt, dass die Große Koalition den wandelnden Begriff von Familie in Deutschland wahrnimmt und schon jetzt diesen Kulturwandel unterstützt. „Das Ziel ist, eine Arbeitswelt und Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, Alleinerziehende gleichwertig in das Arbeitsleben zu integrieren. Auch gegen den Widerstand antiquierter Betonköpfe.“ Mit diesen sehr deutlichen Worten unterstrich Stefan Schwartze seine Grundüberzeugung.