SPD, Grüne, BBO, Linke und UW stellen gemeinsamen Bürgermeister-Kandidaten vor
Von Malte Samtenschnieder
Bad Oeynhausen (WB).Jetzt ist es offiziell: Bei einem Pressegespräch am Freitag haben die Spitzen von SPD, Grünen, Bürgern für Bad Oeynhausen (BBO), Linken und Unabhängigen Wählern (UW) Achim Wilmsmeier als ihren gemeinsamen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2015 vorgestellt.
Als ausschlaggebendes Kriterium für die Nominierung Achim Wilmsmeiers hoben die fünf Fraktionsvorsitzenden Olaf Winkelmann (SPD), Volker Brand (Grüne), Reiner Barg (BBO), Andreas Korff (Linke) und Thomas Heilig (UW) dessen Expertise als ausgewiesener Verwaltungsfachmann hervor. Wie berichtet, ist der Sozialdemokrat aus Löhne-Obernbeck seit 2007 als Kämmerer bei der Stadt Espelkamp beschäftigt.
Achim Wilmsmeier nahm die lobenden Worte wohlwollend zur Kenntnis. »Ich freue mich über die breite Basis, die ich als gemeinsamer Kandidat von fünf Parteien genieße«, sagte der 45-Jährige. Dies sei für ihn auch ein Hauptbeweggrund gewesen, sich um die Bürgermeister-Kandidatur in Bad Oeynhausen zu bewerben. »Denn für eine gute Arbeit im Rat sind auch nach der Bürgermeisterwahl stabile Mehrheiten wichtig.«
Die Arbeit in der Verwaltung habe er von der Pike auf gelernt. Angefangen habe er im mittleren und gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst. Später habe er ein berufsbegleitendes Studium der Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre und einen berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengang im Öffentlichen Management absolviert. Durch die Arbeit als Kämmerer seien ihm alle Handlungsfelder der Verwaltung bekannt. »Zudem habe ich in fünf Jahren als Sachkundiger Bürger in Löhne die politische Seite kennengelernt«, sagte Achim Wilmsmeier.
»Ich stehe für eine transparente, offene Führung der Verwaltung«, machte der Bürgermeister-Kandidat deutlich. Er sehe sich als Moderator sowohl im Rat als auch in der Verwaltung und zugleich als Bindeglied zwischen beiden Bereichen. »Ich verstehe es als meine Aufgabe, die Ratsmitglieder mit allen Hilfen zu versorgen, die sie für ihre Arbeit benötigen.« Dabei wolle er offen und gesprächsbereit auf alle zugehen. »Ich engagiere mich nicht für eine einzelne Partei, sondern für die ganze Stadt.«
Bad Oeynhausen sei eine tolle, einzigartige Kommune mit großartigen Angeboten. Sie habe aber auch Probleme – etwa im Handlungsfeld Finanzen. »Deshalb ist es wichtig, dass Bad Oeynhausen seine Gestaltungsfreiheit wiedererlangt«, erklärte Achim Wilmsmeier im Hinblick auf den bis 2016 geforderten Haushaltsausgleich. Er sei optimistisch, dieses Ziel zu erreichen – gegebenenfalls durch einen gemeinsamen Kraftakt mit der Politik. Um unerwartete neue Defizite auszugleichen, gelte es, bei Bedarf sowohl die Ausgaben- als auch die Einnahmenseite einzubeziehen. Als letztes Mittel schloss der Verwaltungsexperte auch Steuererhöhungen nicht aus
Alle Angebote, die bereits auf einem guten Weg seien, wolle er weiter vorhalten, erläuterte Achim Wilmsmeier. Gleichzeitig wolle er die Stadt aber auch weiterentwickeln. »Wer in Bad Oeynhausen wohnt, möchte einerseits in der Nähe arbeiten, andererseits aber auch attraktive Freizeitangebote in seinem Umfeld vorfinden.«
Welche Akzente er in den ersten Monaten nach seiner Wahl zum Bürgermeister setzen würde, ließ Achim Wilmsmeier offen. Am Anfang stehe eine Analyse innerhalb der Verwaltung. Erst auf der Basis der dabei gewonnenen Erkenntnisse sei es möglich, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Um zu untermauern, dass hinter der Nominierung eines gemeinsamen Kandidaten außer den Parteispitzen auch die Mitglieder stehen, verwiesen die Fraktionsvorsitzenden auf mehrere einstimmige Kandidatenempfehlungen. »Wir setzen auf einen Sieg am ersten Wahltag«, fasste Olaf Winkelmann die Stimmung zusammen. An eine Stichwahl glaube derzeit keiner.
Foto: Achim Wilmsmeier (rechts) soll bei der Bürgermeisterwahl 2015 für SPD, Grüne, BBO, Linke und UW ins Rennen gehen. Olaf Winkelmann (von links), Reiner Barg, Volker Brand, Thomas Heilig und Andreas Korff haben den Kandidaten am Freitag vorgestellt. (Foto: Malte Samtenschnieder)
Westfalen-Blatt vom 24.01.2015