SPD kritisiert Umsetzung von G8
Porta Westfalica (mt/dh). Der Portaner SPD-Stadtverband hat sich mit dem Abitur nach zwölf Jahren (achtjähriges Gymnasium/G8) befasst. Anlass ist der Unmut von Schülern, Eltern und Lehrern über die Umsetzung in Nordrhein-Westfalen, teilen die Genossen mit. An der SPD-Sitzung nahmen außerdem teil: Wigbert Pieper, Direktor des Portaner Gymnasiums, Sigrid Dr. Hohnemann, Schulpflegschaftsvorsitzende, und die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Howe.
Die Landesregierung beauftragte im vorigen Jahr das Institut zur Qualitätssicherung im Bildungswesen an der Humboldt-Universität zu Berlin, kurz IQB, mit einer Studie zur Umsetzung von G8. Zusammengefasst komme das IQB zu dem Schluss, dass die Lehrpläne für die Fächer Mathematik, Englisch, Deutsch, Französisch, Chemie, Biologie und Physik zu umfangreich seien, teilt die SPD mit. Der Unterricht allein könne kaum alle Kompetenzen vermitteln, die Schüler müssten nach der Schule den Stoff erarbeiten.
Die Konsequenz sei die Benachteiligung vieler Schüler, deren Eltern nicht in der Lage seien, die notwendige Unterstützung selbst zu leisten oder über Nachhilfe einzukaufen. Ferner lasse die schulische Belastung den Schülern keinen Raum mehr für die schwierigen Entwicklungsphasen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
G8 bedeute ferner, dass ein Teil des Unterrichtes in den Nachmittag verlegt werden müsse, obwohl die Gebäude dafür nicht ausgelegt seien. "Die notwenigen Investitionen sind für viele Kommunen und besonders für Porta Westfalica kaum zu stemmen", schreibt die SPD. Ferner stünden nicht genügend Lehrer für G8 zur Verfügung. "Das Gymnasium in Porta wird dadurch gezwungen, Oberstufenkurse mit bis zu 35 Schülern zu belegen."
Laut SPD wird deutlich, dass Eltern, Schüler, Schule und Kommune als Verbündete ihren Protest gegenüber der Landesregierung formulieren müssten. Der SPD-Stadtverband beschloss, die Schulpflegschaft in ihrem Protest zu G8 zu unterstützen. Die Genossen wollen sich ferner an dem Begehren gegen die G8-Umsetzung in NRW beteiligen.
Quelle: Mindener Tageblatt von 26.11.2009