Lärmschutz in der Kurstadt muss durch Lärmschutzbeirat oberste Priorität erhalten
Bad Oeynhausen: Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Inge Howe (SPD) und dem Fünfer-Bündnis von SPD, Grünen, BBO, Linke und den Unabhängige Wählern trafen sich Anlieger der lärmgeplagten Nordbahn zu einem gemeinsamen Gespräch. Mit dabei war auch Achim Wilmsmeier, der im September für das Bürgermeisteramt kandidiert.
Schwerpunkt des Gesprächs im Hause der Familie Flottmann an der Königstraße war die Sicherstellung der von der Bahn angekündigten Lärmsanierungsmaßnahmen bis 2018. Die versprochene Lärmsanierung war Ergebnis des seinerzeitigen Ortstermins des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestags aus dem Jahr 2013.
Anlieger befürchten nun, dass die ebenfalls von der Bahn angekündigten Brückensanierungsmaßnahmen in der Kurstadt die Arbeiten zum Lärmschutz in die weitere Zukunft verlagern und wünschen sich hierzu eine klare Positionierung der Bad Oeynhausener Politik.
„Die jüngst vorgestellten Ergebnisse im Ausschuss für Stadtentwicklung sind alarmierend und bestätigen unsere Aussagen, dass bis zu 15.000 Menschen in Bad Oeynhausen vom Lärm der Nordbahn betroffen sind, wir wollen nicht länger warten und erwarten Unterstützung“, unterstrich Wilhelm Flottmann die Haltung der Betroffenen.
Landespolitikerin Inge Howe verwies darauf, dass die Bahn nicht bereit sei, reale Lärmwerte zu veröffentlichen. „Wir müssen uns bislang immer mit Prognosen und Hochrechnungen zufrieden geben“. Die Forderung nach einer klaren Aussage zum Umsetzungszeitpunkt des Lärmschutzes griff sie auf und versprach, eine Anfrage an Landesverkehrsminister Michael Groschek zu stellen.
Reiner Barg (BBO), Rainer Müller-Held (GRÜNE) und Olaf Winkelmann (SPD) kündigten an, sich für eine klare Prioritätensetzung zugunsten der Lärmsanierung einzusetzen. „Lärmschutz und Brückensanierung dürfen nicht gegenseitig ausgespielt werden, wir werden dies in der nächsten Ratssitzung diskutieren!“
„Gut wäre“, so der Vorschlag der Anlieger, wenn „sich ein lokaler Lärmschutzbeirat unter Beteiligung der betroffenen Bürger, Politik und Verwaltung bilden würde.“ Wilhelm Flottmann ergänzt: „Dieser kann das Verfahren, die Forderung und die fachliche Notwendigkeit begleiten“.
Ein Vorschlag, der auf breite Unterstützung trifft. Achim Wilmsmeier unterstreicht: „Hier zeigt sich, welch konstruktive Lösungsansätze in gemeinsamen Gesprächen mit Bürgern erarbeitet werden können.“ Immerhin gäbe es ein ähnliches Gremium schon lange für den Flugplatz in Porta Westfalica.
„Warum nicht auch hier in unserer Kurstadt“ fragen Winkelmann und Barg und versprachen, sich dafür einzusetzen. Lärmquellen seien mit Nordbahn, Südbahn, A2, A30, dem geplanten Kiesabbau am Gut Deesberg und der Nordumgehung zahlreich vorhanden. „Für uns als Kurstadt muss der Lärmschutz oberste Priorität werden!“
Bildunterschrift: Sie wollen die Weichen für mehr Lärmschutz in Bad Oeynhausen stellen: SPD-Landtagsabgeordnete Inge Howe (5. v. l.), Bürgermeisterkandidat Achim Wilmsmeier (Bildmitte), Anlieger Wilhelm Flottmann (4. v. l.) zusammen mit weiteren Anliegern und Ratspolitikern von SPD, GRÜNE, BBO, LINKE und UW über den zahlreichen Gleisen der Nordbahn.