Mechtild Rothe, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments zur Öffnung der Ledra-Straße in Nikosia
Auf Zypern ist heute die seit 1963 gesperrte Ledra-Straße erstmals wieder geöffnet worden. Die ehemalige Haupteinkaufsstraße Nikosias verbindet den griechisch-zypriotischen mit dem türkisch-zypriotischen Teil der Stadt. Ein Durchgang war jedoch mehr als 40 Jahre lang nicht möglich.
"Die Öffnung der Ledra-Straße bedeutet nicht nur, dass es jetzt an einer zentralen Stelle einen weiteren Übergang gibt. Die gesperrte Ledra-Straße war vor allem jahrzehntelang das Symbol der Teilung Zyperns. Die Öffnung ist ein deutliches Zeichen dafür, dass nun eine neue Ära beginnt", freute sich die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Zypernexpertin MECHTILD ROTHE.
Der neue Präsident der Republik Zypern, Dimitris Christofias, und der Führer der türkischen Zyprer, Mehmet Ali Talat, hatten bei ihrem ersten Treffen am 21. März die Öffnung der Ledra-Straße bereits angekündigt. Zunächst mussten jedoch Minen und nicht explodierte Munition geräumt sowie einsturzgefährdete Gebäude befestigt werden.
"Die Öffnung der Ledra-Straße war auch in der Vergangenheit immer wieder angekündigt worden", erklärte die SPD-Abgeordnete ROTHE, die bis zum EU-Beitritt Zyperns die Vorsitzende des Gemischten Parlamentarischen Ausschusses EU-Zypern war und inzwischen stellvertretende Koordinatorin der Nordzypern-Kontaktgruppe des Europäischen Parlaments ist. "Dass die Öffnung nun so schnell erfolgen konnte, zeigt dass wirklich eine neue Dynamik in den Prozess gekommen ist. Von diesem positiven Ereignis werden hoffentlich weitere Impulse für die Überwindung der Teilung ausgehen. Ich verspreche mir sehr viel von den Verhandlungen, die in drei Monaten wieder aufgenommen werden sollen", so MECHTILD ROTHE weiter.
Hintergrund: Talat und Christofias hatten am 21. März die Bildung von interkommunalen Arbeitsgruppen und technischen Komitees beschlossen. Auf dieser Grundlage wollen die Vertreter beider Volksgruppen in drei Monaten wieder zusammen kommen.