SPD-Stadtverband feiert – Gründung in der Zeit der kommunalen Neuordnung
Bad Oeynhausen (WB). Ungewollt sei er im Jahr 1972 Gründungsvater des SPD-Stadtverbandes geworden. So zumindest formuliert es Heinz Böcke, der damals zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde und es 18 Jahre geblieben ist. Nun feiert der Stadtverband sein 40-jähriges Bestehen.
Anlass für die Gründung war die kommunale Neuordnung zum 1. Januar 1973. »Als die Neuordnung kurz bervorstand, wollte der bisherige Vorsitzende des SPD-Amtsverbandes Rehme, Rudi Rodinger, sein Amt abgeben. Die Kollegen fielen über mich her und so war ich auf einmal Vorsitzender«, erinnert sich Heinz Böcke. Er habe den Stadtverband nicht erfunden, aber es sei ein logischer Schritt gewesen, dass er als Amtsverbands-Vorsitzender zukünftig den Stadtverbandsvorsitz übernehmen würde. »Es gab ausführliche Gespräche mit dem Ortsverein Bad Oeynhausen und seinem Vorsitzenden Rainer Luhmann, was wir gemeinsam machen wollen«, erzählt der 93-Jährige. Auch wenn man sich nicht immer einig war, man musste sich zusammenraufen. »Streit hat es eigentlich nie gegeben.« Nach langen Verhandlungen war es am 21. November 1972 so weit. Der SPD-Stadtverband wurde im Bürgerhaus Rehme gegründet, die Satzung verabschiedet und der Vorstand um Heinz Böcke gewählt. Nur wenige Tage später stand schon die zweite Versammlung an, in der es um die Kandidaten für die Kommunalwahl ging.
Während das Thema Nordumgehung schon zur aktiven politischen Zeit von Heinz Böcke aktuell war, beschäftigt die Autobahn 30 auch den derzeitigen Stadtverbandsvorsitzenden Dr. Olaf Winkelmann noch. »Das Thema hat wohl jeden Vorsitzenden begleitet«, meint Winkelmann, der seit 2004 den Stadtverband führt. Zuvor hatte Manfred Kreylos den Vorsitz 1990 von Heinz Böcke übernommen und ihn bis 1994 inne. Ihm folgte für vier Jahre Toni Fritz, ehe Willi Spilker von 1998 bis 2002 Vorsitzender des SPD-Stadtverbands war. Anschließend wurde Bernd Iburg für zwei Jahre zum ersten Mann gewählt.
Wie viele Vereine, hat auch der Stadtverband der Sozialdemokraten Probleme, genügend Nachwuchs zu finden. »Wir machen uns noch keine große Sorgen, aber wir haben das im Blick«, sagt Dr. Olaf Winkelmann, der vielmehr auf die Frauenquote hinweist. »Die ist in fast allen Fraktionen geradezu lächerlich.« Als aktuelle Themen sieht der Stadtverbandsvorsitzende die Diskussion um die Rehmer Turnhalle, die mögliche Übernahme der Stromnetze und die Zukunft der Hofwassermühle im Siekertal. Gerne würde Dr. Olaf Winkelmann auch eine Diskussion um eine Kreisreform und einen Zusammenschluss der Kreise Herford und Minden-Lübbecke in Gang bringen. »Das ist vielleicht etwas für in zehn Jahren. Es bleibt spannend, wie sich Politik und Stadtplanung weiter entwickeln.«
Gefeiert wird das 40-jährige Bestehen des SPD-Stadtverbandes am Freitag, 26. Oktober, ab 18.30 Uhr im Volksbank-Pavillon an der Eidinghausener Straße. Nach der Begrüßung durch Dr. Olaf Winkelmann gibt es Grußworte von Landrat Dr. Ralf Niermann, dem Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze und der Landtagsabgeordneten Inge Howe. Zudem ist eine »Zeitreise durch vier Jahrzehnte Stadtverbandsgeschichte« mit Heinz Böcke, Wilhelm Spilker, Manfred Kreylos, Toni Fritz und Klaus Mueller-Zahlmann geplant. Musikalisch gestaltet wird der Abend von der Musikschule Ehlenbröker.
Um Anmeldung bis Montag, 22. Oktober, unter Telefon: 05731/22415 wird gebeten.
Bild: Heinz Böcke ist stolz auf das Bild, das ihn sowie Rainer Luhmann, Vorsitzender im Oeynhausener Ortsverein, und den Fraktionsvorsitzenden Willi Ohm 1973 mit Willy Brandt zeigt. Foto: Viola Dietrich
Quelle: WB vom 18.10.2012