Foto: NW Landtagswahl: Folgen für Bad Oeynhausen
Bad Oeynhausen. Die CDU hat verloren, die SPD gewonnen. Doch jenseits der parteipolitischen Auswertung gibt es noch einen Gewinner der Landtagswahl: den Mühlenkreis. Denn der wird im neuen Düsseldorfer Landtag gleich von fünf Abgeordneten vertreten. Davon kann auch Bad Oeynhausen profitieren.
"Es ist wichtig, dass sich alle Abgeordneten aus dem Mühlenkreis parteiübergreifend zusammentun, um unsere Interessen hier gegenüber den Regionen an Rhein und Ruhr zu vertreten", sagt Kai Abruszat. Der alte und neue Landtagsabgeordnete der FDP spricht sogar von einer "Mühlenkreis-Riege", die sich im Wettbewerb der Regionen behaupten müsse. Zum Beispiel, wenn die Verteilung der Finanzmittel des Landes für die Kommunen anstehe. Oder - ganz konkret - wenn es um die Zukunft des Spielcasinos in Bad Oeynhausen gehe.
Einer solchen Kooperation will sich auch Inge Howe nicht verschließen. "Ich hoffe schon auf eine Zusammenarbeit, nicht auf eine Fundamental-Opposition von CDU und FDP", sagte die SPD-Landtagsabgeordnete, die am Sonntag zum vierten Mal in Folge das Direktmandat im Wahlkreis 89 (Minden, Bad Oeynhausen, Porta Westfalica) holte. Aber: "Die Opposition ist wichtig. Noch wichtiger sind jedoch die Regierungs-Fraktionen", sagt Howe. Die sich besonders darüber freut, dass es nun zwei SPD-Abgeordnete aus dem Kreis Minden-Lübbecke im Landtag gibt. "Wenn es aber zum Beispiel um den Gesundheitsstandort Bad Oeynhausen, um die Zukunft des Herz- und Diabeteszentrums, um den zügigen Weiterbau der Nordumgehung oder den Lärmschutz an der Bahn geht, müssen wir alle zusammenstehen", so Howe.
Auf "die geballte Energie von fünf Landtagsabgeordneten für den Mühlenkreis" setzt auch Kirstin Korte. "Das erhöht unsere Chancen, in Düsseldorf wahrgenommen zu werden", sagt die CDU-Kreisvorsitzende, die Neuling im Landtag sein wird. "Der Wille zur Zusammenarbeit ist da. Wir werden ja nicht als Selbstdarsteller in den Landtag geschickt."
Persönlich will Korte noch bis zu den Sommerferien den Spagat zwischen Dankersen und Düsseldorf, zwischen ihrem alten und ihrem neuen Job versuchen. "Ich habe an der Grundschule Dankersen-Leteln eine vierte Klasse", berichtet die Lehrerin. "Die will ich gern noch bis zum Ende begleiten."
"Mit fünf Abgeordneten aus dem Kreis sind wir in Düsseldorf gut repräsentiert", findet auch Bad Oeynhausens Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann (SPD). "Damit verbinde ich die Hoffnung, dass unsere Anliegen - Nordumgehung, Lärmschutz und die Zukunft des Gesundheitsstandortes - dort auch stärker wahrgenommen werden als bislang."