Durchgangsstation Espelkamp
VON KARSTEN SCHULZ
In Bad Oeynhausen sind die Würfel endgültig gefallen: Achim Wilmsmeier soll der Bürgermeisterkandidat eines Fünfer-Parteien-Bündnisse werden. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn es der amtierende Kämmerer Espelkamps nicht bereits im ersten Wahldurchgang angesichts der Mehrheitsverhältnisse in der Nachbarstadt schaffen würde. Zielstrebig, fleißig und ohne politische Einflussnahme hat der Löhner in Espelkamp in den vergangenen Jahren gearbeitet. Er hat sich dadurch großen Respekt in allen Fraktionen des Rates verschaffen können.
Sowohl Schwarze wie Rote und Grüne waren sehr zufrieden mit der Haushaltsführung und -ausarbeitung. Außerdem zeigte sich der sehr gut ausgebildete und hochgebildete Mann immer gesprächsbereit und offen für die Probleme und Anregungen der Kommunalpolitiker. Gerne erläuterte er ihnen in Klausurtagungen den aktuellen Haushalt.
Wie weit oder wie gut er sich mit seinem Chef, Bürgermeister Heinrich Vieker versteht, ist nicht bekannt. Man hört aus den Rathausfluren mal dieses und mal jenes. Die Oeynhausener jedenfalls haben sich einen guten Kandidaten aus der Nachbarstadt geholt, der hier wiederum eine große Lücke hinterlässt. Nicht das erste Mal verlässt ein guter Mann die Industriestadt im Grünen, um in einer größeren Karriere zu machen.
Inzwischen scheint Espelkamp eine Art Durchgangsstation oder Durchlauferhitzer für Talente zu werden. Hier verdienen sie ihre ersten Sporen und sammeln Erfahrungen, Karriere machen sie andernorts und setzen dort ihre Erfahrungen ein. Dies gilt auch für andere Bereiche.
Man schaue sich nur in der Martins-Kirchengemeinde den jüngsten Wechsel in der Besetzung der Kantorenstelle an oder auch beim Geschäftsführerposten der Aufbaugemeinschaft vor der Besetzung mit Hans-Jörg Schmidt. Man kann im Sinne der Gesamtstadt nur hoffen, dass er Espelkamp noch möglichst lange erhalten bleibt.
Mail: karsten.schulz@nw.de
Quelle: NW Espelkamp vom 24.01.2015