Bildung & Forschung
Die Bildungspolitiker der SPD in Bund und Ländern aus Legislative und Exekutive fordern, dass mit einer Bundesinitiative „Chancengleichheit in der Bildung“ die Lernchancen in der Corona-Pandemie gestärkt werden und die richtigen Lehren aus Corona für die langfristige Entwicklung des Bildungssystems gezogen werden.
Hierzu erklärt Saskia Esken, Parteivorsitzende der SPD: „Das Abfedern der wirtschaftlichen und der sozialen Folgen der Corona-Pandemie muss jetzt um eine Initiative für die junge Generation insbesondere im Bildungsbereich erweitert werden: Wir müssen entstandene Rückstände in der Entwicklung und Bildung junger Menschen aufarbeiten und auch die sozialen und die psychosozialen Folgen der Pandemie in den Blick nehmen. Schulen und außerschulische Einrichtungen wollen wir deshalb mit zusätzlichem Personal dabei unterstützen, dass Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Eltern und Lehrkräften neue Zuversicht und gute Perspektiven auf ihrem Weg aus der Pandemie entwickeln können. Mit großem Erfolg haben wir Milliardenbeträge in die Unterstützung der Konjunktur und die wirtschaftliche Zukunft investiert. Eine solche gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern wollen wir jetzt für die Zukunft unserer jungen Generation auf den Weg bringen!“
Zur heutigen Pressekonferenz von Schulministerin Yvonne Gebauer erklären Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende Vorsitzende, und Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Unsere Erwartungen waren hoch, das Warten hat sich aber leider nicht gelohnt. Was Schulministerin Gebauer heute nach langer Vorankündigung als sogenannten ‚Masterplan‘ vorgestellt hat, ist eine Ansammlung vieler Einzelmaßnahmen, aber kein Konzept.
Es fehlt die zentrale Idee, mit der die Grundschule als Ort bester Bildung für unsere Kinder auf Dauer gestärkt werden soll. Der Schlüssel dazu ist und bleibt ein schulscharfer Sozialindex und die Attraktivitätssteigerung des Berufs als Grundschullehrerin und -lehrer. Wir brauchen dringend mehr Lehrkräfte an den Grundschulen, und dazu muss die Besoldungsanpassung auf A13 für alle endlich kommen. Hierzu haben wir von der Ministerin heute wieder nichts gehört. Stattdessen ist sie ausgewichen und hat erneut auf die ferne Zukunft verwiesen. Wir befürchten, dass sich das Warten auch hier nicht lohnen wird.
Nach wie vor werden auch keine Qualitätsstandards für die Offene Ganztagsschule (OGS) angekündigt, geschweige denn festgesetzt. Tausende Beschäftigte in der OGS sind schlecht bezahlt oder werden jedes Jahr mit befristeten Verträgen abgespeist. Kein Wort auch zu einer Rückverlegung oder Flexibilisierung des Einschulungsstichtags, was in der ersten Jahreshälfte mehrere Zehntausend Menschen in einer Petition gefordert hatten. Frau Gebauer hat offenbar kein Interesse, daran etwas zu ändern.
Zur Umfrage des WDR zur Ausstattung von Schülerinnen und Schülern mit digitalen Endgeräten erklärt Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
Weltbeste Bildung hat die FDP im Wahlkampf 2017 versprochen. Digitalisierung first, sollte es heißen. Heute wissen wir: Noch nicht einmal die Weichen sind dafür gelegt worden. Wenn sich auch im Jahr 2020 rund 30 Schüler einen Laptop teilen müssen, läuft gehörig was schief in der nordrhein-westfälischen Bildungspolitik.
Ministerin Gebauer wirkt zunehmend demotiviert. Von Digitalisierung an den NRW-Schulen ist so gut wie keine Spur. Daran können auch die vielen Millionen aus dem DigitalPakt Schule nichts ändern, wenn die Landesregierung nicht dafür Sorge trägt, dass diese Mittel auch eingesetzt werden. Das gilt genauso für die Ausstattung von Lehrkräften mit digitalen Endgeräten. Seit mehr als zwei Jahren fordern wir hier mehr Engagement von der Ministerin. Von ihrer Verantwortung wollte sie aber stets nichts wissen. Und jetzt kommt Hals über Kopf eine Förderrichtlinie, die in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit kaum ein Träger wird nutzen können.
Ein Konzept ist das alles nicht. Frau Gebauer ist mit der Aufgabe ganz offenbar überfordert.
Sie sollte sich jetzt schleunigst auf diese Kernaufgabe konzentrieren. Wir brauchen einen Kraftakt für die Digitalisierung an Schulen. Das gilt in Zeiten von Corona umso dringender. Im kommenden Schulausschuss fordern wir die Ministerin zu einem Bericht auf.
Die Schule geht wieder los – doch wie geht’s weiter im kommenden Schuljahr? Wie nutzen wir die Krise, um zu mehr Bildungsgerechtigkeit in den Schulen zu kommen? Verändert Corona das deutsche Bildungssystem? Das war das Thema im Zukunftsdialog am 6. August.
Während einer noch nie dagewesenen Corona-Zwangspause mussten LehrerInnen und SchülerInnen unvermittelt miteinander lernen, wie man auf Distanz lernt. Und die Eltern? Gaben alles, um ihr Homeoffice mit dem Homeschooling zu vereinbaren. Doch wie lange halten sie alle diese Mehrfachbelastung aus? Und was ist mit Kindern, deren Eltern nicht zu Hause bleiben konnten, um Bildungsaufgaben zu übernehmen?
Expertinnen und Experten befürchten zum Schulstart eine Verschärfung sozialer Gegensätze. Schließlich kehren die Kinder nach den Sommerferien mit ganz unterschiedlichen Wissensständen zurück in die Schule. Erste Studien zeigen zudem, dass Corona die Kinderarmut in unserem Land verschärft. Kinderarmut wiederum verstärkt auch Bildungsarmut. Denn wenn in den Familien kein Geld da ist für einen anständigen Computer oder ein Tablet, dann bleiben auch digitale Schulangebote unerreichbar. Droht uns damit eine weitere Verschärfung der „Vererbung“ von Bildungsabschlüssen? Und wie wollen wir digitale Medien in Zukunft für den Unterricht nutzen?
Frisches Obst und Gemüse, mehrmals wöchentlich und sogar kostenlos: Mit der Teilnahme am EU-Schulprogramm fördert die Landesregierung diese gesunde Frühstücks- und Pausenverpflegung in der Schule.
„Vielleicht ist es zur Zeit wichtiger denn je Schülerinnen und Schüler möglichst früh an eine gesunde und ausgewogene Ernährung heranzuführen und Freude zu wecken an frischem Obst und Gemüse“, sagt der heimische Landtagsabgeordnete Ernst-Wilhelm Rahe (SPD). Mehr als 220.000 Schulkinder aus Nordrhein-Westfalen profitieren im laufenden Schuljahr vom kostenlosen Schulobst und Schulgemüse.
Bis zum 30. April 2020 können sich alle bisherigen als auch neu interessierten Grund- und Förderschulen um die Teilnahme am Programmteil Obst und Gemüse für das Schuljahr 2020/2021 bewerben. Ganz wichtig jedoch: Es wird dieses Jahr kein gesondertes Rückmeldeverfahren mehr für bereits teilnehmende Schulen geben. Jede Schule muss sich über das Online-Bewerbungsverfahren neu bewerben, auch wenn sie aktuell schon am Programm teilnimmt.
Trotz der aktuellen Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie laufen die Vorbereitungen für das kommende Schuljahr. Alle Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen erhalten kostenlos dreimal in der Woche jeweils 100 Gramm Obst und Gemüse zum gemeinschaftlichen Verzehr. Begleitet wird dies durch pädagogische Maßnahmen im Unterricht oder im Rahmen von Projekten.
Weitere Informationen: www.schulobst-milch.nrw.de
und und Länder haben heute den Startschuss für eine gemeinsame Initiative „Schule macht stark“ zur Unterstützung von Schulen in sozial schwierigen Lagen gegeben. Damit kann nun die Umsetzung des Vorhabens beginnen. Die Initiative wird über zehn Jahre laufen, ein Gesamtvolumen von 125 Millionen Euro haben und zum Schuljahresbeginn 2021/2022 in den Schulen starten.
Das Bundeskabinett hat heute den Regierungsentwurf für die 26. Novelle des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) beschlossen. Nach den Plänen der Regierung sollen die Fördersätze, Freibeträge und die Pauschale für Wohnkosten deutlich steigen. Der Kreis der grundsätzlich BAföG-Berechtigten wird stark ausgeweitet. Das bedeutet über 1,8 Milliarden Euro Investitionen in den nächsten Jahren für die Ausbildungsförderung.
Zur Pressekonferenz des Philologen-Verbandes Nordrhein-Westfalen über die Folgen einer geplanten Neustrukturierung der organisierten Elternverbände in NRW erklären Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, und Renate Hendricks, schulpolitische Sprecherin der Fraktion:
Eva-Maria Voigt-Küppers: "Mit Verwunderung haben wir von der heutigen Pressekonferenz des Philologen-Verbands die scharfe Kritik an einer gemeinsamen Landeselternvertretung zur Kenntnis genommen. Es ist kein Geheimnis, dass SPD und Grüne bereits 2012 im Koalitionsvertrag festgehalten haben, dass wir uns für eine Verbesserung der Elternmitwirkungsmöglichkeiten auf Landesebene einsetzen. Getreu unseres Mottos Betroffene zu Beteiligten zu machen, soll dies analog zur LandesschülerInnenvertretung in engerer Abstimmung mit den Eltern geschehen. Dabei können wir auf die sehr guten Erfahrungen der Landeselternvertreterinnen der Kindertageseinrichtungen aufbauen, die dank der rot-grünen Landesregierung seit 2011 die Elternarbeit der Kitas deutlich stärken."
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Landesregierung will das Musikprojekt „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) reformieren und über das Ruhrgebiet hinaus auf das ganze Land Nordrhein-Westfalen ausdehnen. Dadurch sollen die Grundschüler Freude am Musizieren bekommen. Das neue Programm ist breiter aufgestellt, sowohl durch die neuen Schwerpunkte mit Tanz und Gesang, als auch durch die landesweite Ausweitung.
Die SPD-Fraktion hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass die kulturelle Bildung ernsthafter Bestandteil des Projektes wird. Denn wer kulturelle Bildung ernst nimmt, muss auch richtige Wege und Rahmenbedingungen für die Vermittlung finden. Das tun wir mit JeKits.
Dabei dürfen nicht nur inhaltliche Fertigkeiten vermittelt werden, vielmehr muss ebenfalls die Teilhabe an Kunst und Kultur gelebt werden. Dies trägt in besonderem Maße dazu bei, dass kein Kind zurückgelassen wird. Durch JeKits können Heranwachsende jeder sozialen Herkunft dauerhaft – neben einem Kompetenzerwerb – erfahren, wie es sich anfühlt, erfolgreich eine Herausforderung zu meistern und sie erfahren zusätzliche Wertschätzung.
Herzlichst und ein schönes Wochenende,
Ihre Inge Howe
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15.06.2023, 19:30 Uhr OV-Treff Werste mit Grillen
22.06.2023, 18:30 Uhr Versammlung der SPD Volmerdingsen
22.06.2023, 19:00 Uhr Sommergrillen des OV Rehme/Babbenhausen-Oberbecksen
12.07.2023, 19:00 Uhr Treff des OV Rehme/Babbenhausen-Oberbecksen